Die
meisten Hundeführer in unserer Stöberhundgruppe führen
Schwarzwildbracken (Slovenský Kopov). Daher sind diese Hunde nachfolgend
ein wenig beschrieben. Darunter sind zwei Artikel aus der Deutschen Jagdzeitung über die Rasse als Download angefügt.
Slovenský Kopov, Schwarzwildbracke: Kurzbeschreibung
Herkunft und Geschichte
Der Kopov stammt aus den Bergregionen der Slowakei und gehört zu den ältesten, wenn auch weitgehend unbekannten Rassen Europas. Als Urahnen dieser Hunde gelten die Keltenbracken und die Bracken der Skythen (ca. 400 n.Chr.). Später vermischten sie sich wahrscheinlich auch mit österreichischen Bracken und mit ungarischen und polnischen Windhunden. So entstand ein an die Jagd in der Bergregion angepasster Laufhund.
Das Aussehen der ersten Kopovs war noch sehr uneinheitlich, man legte nur Wert auf die Gebrauchseigenschaften als Jagdhund. Erst 1936 fand die erste Zuchschau statt und war der Beginn der kontrollierten Reinzucht des Slovenský Kopov (slowakischer Laufhund). 1940 erstellte man den ersten Rassestandard. 1963 erfolgte die offizielle Anerkennung der Rasse durch die FCI.
Der Kopov ist in der Slowakei eine hoch geschätzte „Nationalrasse“. In Deutschland war der Kopov zunächst nur in der DDR bekannt, nach Westdeutschland kam er erst nach der Wiedervereinigung.
Verhalten und Charakter
Der Kopov hat ein ruhiges, festes Wesen und kann besonders jagdliche Situationen sehr gut einschätzen. Er ist aber auch ein Hund, der nicht zu den leichtführigsten Rassen gehört. Schon als Junghund fordert er seinen Führer mit Eigensinn und Sturköpfigkeit, gepaart mit Sensibilität. Um diese Kombination zu beherrschen, braucht es eine ruhige und besonnene Hand. Generell ist bei Bracken viel Einfühlungsvermögen nötig, um ein optimales Vertrauensverhältnis aufzubauen. Erst dann kann ein Kopov seine positiven Eigenschaften voll entfalten. Man muss diese Hunde zu nehmen wissen.
Jagdlicher Einsatz
Der Kopov braucht den jagdlichen Einsatz, um artgerecht ausgelastet zu sein. Er ist ein großartiger Helfer bei Bewegungsjagden auf alles Schalenwild und leistet bei entsprechender Einarbeitung auch auf der Wundfährte Hervorragendes.
In seinem Heimatland Slowakei wird er meist auf Schwarzwild spezialisiert, was ihm in Deutschland den Namen SCHWARZWILDBRACKE eingebracht hat. Besonders geeignet ist für ihn der Einsatz in großen Dickungen und Maisschlägen, bei mäßiger Schneelage und in bergigem Gelände. Brackentypisch arbeitet er oft stundenlang mit unglaublicher Ausdauer und Selbständigkeit. Dem Kopov kommt hier auch sein besonders guter Orientierungsinn zu Gute: Selbst nach langen Such- und Stöberjagden findet er meist problemlos zum Ausgangspunkt der Jagd zurück.
Hartnäckiger Fährtenwille, Findigkeit, Fährtenlaut und überlegte Wildschärfe zählen zu den absolut positiven Eigenschaften der Rasse. Wasser- und Apportierarbeit, aber auch Buschieren auf Niederwild sind hingegen nicht seine Sache und sollten auch nicht von ihm verlangt werden.
Betreut und gezüchtet wird die Rasse in Deutschland vom Schwarzwildbrackenverein (Slov. Kopov) e.V.. Der SBV ist Mitglied im JGHV, im VDH und FCI.
Artikel
Ein Artikel von Armin Liese aus der Deutschen Jagdzeitung (DJZ) 6/2013 zu dem Thema Kopovs, mit freundlicher Genehmigung des Paul Parey Verlages.
Ein interessanter Artikel von Boris Schnittker, ehemals Leiter der Geschäftsstelle des Schwarzwildbrackenvereins, Kopov-Züchter und Nachsuchenführer, mit freundlicher Genehmigung des Autors, ebenfalls aus der DJZ 6/2013.